Schiebt Boris Pistorius den Scheuer Andi vom ersten Platz?
Die Aktion dürfte den früheren Bundesverkehrsminister und Maut-Träumer Andreas Scheuer vom
ersten Platz der regierungsamtlichen Geldverschwender verdrängen. Während es bei ihm lediglich
dazu reichte, mit beratungsresidentem Unvermögen 243 Millionen in den Sand zu setzen oder
vielmehr ohne Gegenleistung an Firmen auszuschütten, plant das Ministerium des bislang angeblich
die Tabelle der Beliebtheit anführenden Boris Pistorius einen noch viel größeren Coup.
Wie der Spiegel berichtet, rügt der Bundesrechnungshof die vorgesehene Anschaffung von
Kopfhörern für jeden Angehörigen der Bundeswehr. Die Aktion ist mit sagenhaften 2,8 Milliarden (!)
veranschlagt. Dafür sollen Kopfhörer angeschafft werden, die nicht nur den Gehörschutz
sicherstellen, sondern durch eine integrierte Sprechverbindung für einen dauerhaften Funkkontakt
sorgen.
Nun ist es eine relativ einfache Rechnung, die geplanten 2,8 Milliarden durch die Zahl der aktiven
Soldaten (180.000) zu teilen. Dann würde jedes Teil 15.000 Euro kosten. Das wäre selbst dann
unglaublich teuer, wenn man die Technik bei der Telekom mit ihren Apothekenpreisen einkaufen
würde. Selbst wenn man solche Teile nicht nur für die aktiven, sondern für die Reservisten
(930.000) anschaffen würde, käme der Stückpreis auf 3.000 Euro. Für ein Paar Kopfhörer! An der
Stelle muss ein kleiner Seitenhieb auf die Spiegelredaktion erlaubt sein. Die kommt auf immer noch
irre teure 2.000 Euro pro Kopfhörer. Vielleicht sitzen da auch Voll-Juristen.
Wie auch Boris Pistorius von Hause einer ist. In deren Ausbildung scheinen die Grundrechenarten
offensichtlich keine große Rolle zu spielen. Aber sollte eine Mamutbehörde wie das
Bundesverteidigungsministerium nicht wenigstens einen Referenten haben, der über „plus“ und
„minus“ hinaus „mal“ und „geteilt“ kann?
Der Rechnungshof moniert zudem den unglaublichen Umstand, dass die Anschaffung der Kopfhörer
Zehntausende Soldaten beglücken würde, die – da ohne Funkgerät – derart moderne Kopfhörer
lediglich als Gehörschutz verwenden könnten.
Leider handelt es sich beim Bundesrechnungshof mit seinen 1000 Beschäftigten zwar um ein
sogenanntes „oberstes Bundesorgan“, was weitgehende Freiheit darin bietet, wo die Prüfer ihre
Nase reinstecken. Aber damit hat es sich auch: Bemängeln geht und auch Vorschläge machen, wie
etwas besser gehen würde. Mehr nicht! Er ist wie ein zahnloser Tiger, der zwar knurren, aber nicht
zubeißen kann.
Nun kommen wir wieder zum Scheuer Andi. Den wird der Verlust, fortan nicht mehr als GröVaZ
(Achtung: mit „V“ für Größter Verschwender aller Zeiten) zu gelten, kaum nachhaltig kränken. Er
hat ohnehin mit der Politik abgeschlossen und erklärt, bei der Bundestagswahl 2025 nicht mehr
anzutreten. Reicht auch: Genug Unheil hat er angerichtet. Und wenn er nicht mehr in ganz
Deutschland auftritt, sondern nur in Bayern, dann darf er sich auch wieder mit dem Titel „PhDr.“
vor seinem Namen schmücken: In den Bundesländern Bayern und Berlin gilt der „kleine Doktorgrad“
der Philosophie, den er an der Karls-Universität in Prag erworben hat mit der Arbeit „Die politische
Kommunikation der CSU im System Bayern“.