Drei Träger des höchsten deutschen Ordens
Angela Merkel ist der dritte Mensch, dem die Auszeichnung mit dem „Großkreuz des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Ausführung“ verliehen wurde. Aber einzig ihr gebührt der
Orden, nur sie darf ihn meiner Meinung nach mit Stolz tragen.
Beim ersten, der sich mit dem von Bundespräsident Theodor Heuss gestifteten Kreuz schmücken ließ,
kann man für manche Fehler noch mildernde Umstände ansetzen. Konrad Adenauer wurde 1954
ausgezeichnet, als aus dem Nazi-Sumpf noch nicht genug unbelastetes Personal zur Verfügung gestanden
hätte. So diente der NS-Verwaltungsjurist Hans Globke als engster Mitarbeiter, wurde der frühere
Wehrmachtsoffizier Reinhard Gehlen Leiter des Bundesnachrichtendienstes. Die beiden ließen für den
Kanzler Interna aus dem SPD-Parteivorstand spionieren. Anrüchig auch Adenauers Verbindung zum
großen Geld. Schon 1928 hatte er sein Vermögen mit Aktien verspekuliert und sich von der Deutschen
Bank „helfen“ lassen, in deren Aufsichtsrat er saß – ebenso wie später in denen der Deutschen
Lufthansa, des RWE, von Rheinbraun und weiteren zwölf Unternehmen. 1955 wurde der Bauantrag für
eine 600-qm-Villa in der Eifel gestellt, die als Geschenk der Wirtschaft gedacht war, von Adenauer
nach dem Auftauchen von Korruptionsspekulationen abgelehnt wurde.
Als zweiter Träger bekam Helmut Kohl die Auszeichnung 1998. Beim Bundeskanzler der
Schwarzgeldkassen – Stichworte: Parteispenden des Flickkonzerns - und Lügner vor dem Bundestag und
dem Mainzer Landtag ist nicht viel zu seiner Ehrenrettung aufzuzählen. Selbst nach der Kanzlerschaft
machte der pfälzische Saumagen-Gourmet durch Beraterverträge mit seinem Spezi Leo Kirch noch
ordentlich „Bimbes“. Seine blinden Verehrer bezeichnen ihn gerne als Kanzler der Einheit – obwohl die
den Deutschen während seiner Amtszeit quasi geschenkt wurde, nachdem Kohl mit Jelzin in der Sauna
geschwitzt und mit Gorbatschow in Strickjacken geplaudert hatte.
Jetzt also ist Angela Merkel mit der höchsten deutschen Auszeichnung geehrt worden. Da gibt es keine
finanziellen Verflechtungen mit ominösen Spendenzahlern, taucht weit und breit kein Skandal auf. Auch
wenn der Staat handwerkliche Fehler dabei gemacht hat: Merkel verdient den Orden schon allein wegen
ihrer Menschlichkeit, die sie in der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 an den Tag gelegt hat. Die Kritik
an der Verleihung sowohl aus der CDU als auch aus der FDP ist zum Fremdschämen – aber von Merkel
souverän gekontert worden: Die Ex-Kanzlerin hat zur Verleihung in einer kleinen Feierstunde lediglich 20
Gäste eingeladen, darunter Kanzler Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Von
der Parteiführung von CDU und FPD war niemand eingeladen. Weder der gehobene Mittelstandsflieger
noch der Lobbyist für die Heiratsinsel Sylt und die Penisverlängerungs-Vehikel aus dem Schwäbischen.