Wirtschaftswachstum – das Verbrechen an der Umwelt
Wer auch nur ein wenig mehr von Mathematik versteht, als das kleine und vielleicht noch das große
Einmaleins klatschen oder tanzen zu können, dem ist völlig klar, was der Volksmund mit dem schönen
Satz ausdrückt: Kein Baum wächst in den Himmel.
Hinter dem Spruch steht das mit absoluter Sicherheit geltende Gesetz, dass jedes unbegrenzt
wachsende Gebilde unweigerlich an eine Grenze kommt – an der das gesamte System implodiert, in
sich zusammenbricht.
Dass ein solcher Punkt für unsere Ökosysteme mehr oder weniger unmittelbar bevorsteht, das
haben inzwischen sogar schon einige Politiker kapiert – auch wenn sie es aus wahltaktischen Gründen
und aus solchen der Parteiraison nicht zugeben.
Es scheint so, als würden nur ganz wenigen Politikern und noch weniger Menschen, die in der
Wirtschaft Verantwortung tragen, klar sein, dass auch für diese Bereiche die Grenzen des
Wachstums vielfach erreicht, oft sogar schon überschritten sind.
Trotzdem beklagen Politiker, Wirtschaftler, gedungene Meinungsmacher in einigen Medien und sogar
Gewerkschaftler und Betriebsräte als angebliche Vertreter der Arbeitnehmerinteressen ihr
Bedauern darüber, dass gerade erst das vorgesehene Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent auf 0
zurückgestuft wurde.
Statt gemeinsam – und in Abstimmung mit allen anderen Staaten - an einem Konzept zu arbeiten,
wie bei maximal gleichbleibender Wirtschaftskraft diese gerechter über die Länder der Welt
verteilt werden könnte, wird der Wettkampf immer schlimmer. Rücksichtslose Verdrängung herrscht
vor, und von den meisten Staaten ist leider keine Unterstützung zu erwarten: Asien und Afrika
haben noch gewaltig aufzuholen, USA und Russland zeigen ebenso wenig Interesse an einem
Ausgleich wie die europäischen Länder, deren letzte Wahlen eher bedenklich nach rechts gerichtet
waren, statt eine vernünftige Politik in den Fokus zu nehmen.
Da kann Deutschland stolz darauf sein, dass wenigstens der Vorstand der grünen Jugend
geschlossen zurückgetreten ist, weil selbst die Grünen – zumindest ein Teil von denen - sich
inzwischen vom Kapital haben korrumpieren lassen. Selbst der sonst als durchaus vernünftig
einzuschätzende Minister Robert Habeck fordert erneut einen schuldenfinanzierten staatlichen
Investitionsfonds, um Deutschland aus der Wachstumskrise zu führen.
Bleibt für die Zukunft unserer Umwelt nur zu hoffen, dass dieser massive Tritt der grünen Jugend
gegen das Schienbein der großen Grünen ebenso wie die neuen Vorsitzenden der Linken neuen
Schwung in die Sache bringen und andere Politiker links der Mitte mitreißen. Bei den übrigen ist eh
Hopfen und Malz verloren.