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Wie ein Hund als Aufseher für den Wurstvorrat Ein inzwischen verstorbener Kollege formulierte es vor vielen Jahren so überaus treffend: Mit einem Millionenvermögen kann der größte Depp absoluten Schwachsinn von sich geben. Es wird immer noch größere Idioten geben, die ihm dafür Beifall klatschen. Das war damals schon ebenso traurig wie wahr – und hat sich mit zunehmenden Vermögenssummen nicht geändert. Der reichste Mensch der Welt, der 53-jährige Elon Musk, kann sein überaus kindisches Getue hinter 300 Milliarden US-Dollar verstecken – das sind völlig unvorstellbare 300.000 Millionen. Dabei steigt die Summe derart rasant an, dass jede Zahl zum Zeitpunkt einer Veröffentlichung sehr wahrscheinlich schon überholt ist. Und just dieser antisemitische und transphobe Verschwörungstheoretiker ist einer der engsten Unterstützer des Menschen, der demnächst mit anderen Verbrechern an der Spitze von Weltmächten stehen wird. Auf der einen Seite ein rücksichts- und skrupelloser Geschäftemacher und auf der anderen Seite ein ehemaliger Immobilienmogul und rechtskräftig verurteilter krimineller Politiker – eine schlimmere Kombination ist nur schwerlich vorstellbar. Der Vater von (mindestens) zwölf Kindern hat zumindest einige seiner bisherigen Frauen bei den Scheidungen durchaus ansehnlich abgefunden: Eine erstritt im Scheidungsverfahren die Zahlung von zwei Millionen US-Dollar und für die nächsten 17 Jahre einen monatlichen Unterhalt von jeweils 80.000 US-Dollar, eine andere heiratete ihn gleich zweimal und ließ sich auch zweimal scheiden. Das erste Mal erhielt sie vier Millionen und das zweite Mal 16 Millionen. Auf der anderen, der Einnahmeseite, stimmten in diesem Jahr die Aktionäre des Autoherstellers Tesla einer Bonuszahlung an Musk zu, die sich über zehn Jahre auf 56 Milliarden (Achtung: nicht Millionen) Dollar beläuft. Aber Trump soll – so berichten durchaus seriöse Zeitungen – diesen Zampano des großen Geldes nicht in seinen Spezialgebieten als Familien- oder Finanzminister (Ironie aus) einsetzen, sondern als Leiter eines Beratungsgremiums zur „Zerlegung“ der auch in den Staaten überbordenden Bürokratie. Das soll dann die Bezeichnung „Department of Government Efficiency“ haben. Quasi eine Anti-Behörden- Behörde. Eine erste Aufgabe könnte sein: das Bildungsministerium schließen (keine Ironie). Die Wendigkeit von Musk lässt sich daran ablesen, dann er noch vor zwei Jahren gesagt hatte, es sei „Zeit für Trump, seinen Hut an den Nagel zu hängen“. Jetzt hüpft er bei einigen Auftritten des Präsidenten im Wartestand wie ein volltrunkener Hofnarr über die Bühne – und hat doch einen noch nicht abschätzbaren Einfluss auf Donald Trump. Aber seine Eignung als seriöser staatsmännischer Berater entspricht der eines hungrigen Hundes für die Aufsicht über einen Wurstvorrat.
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