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Von unseren öffentlich-rechtlichen Geldverschwendern Wasser predigen und Wein saufen – so lassen sich die Tätigkeiten der Sendeanstalten mit dem Zusatz öffentlich-rechtlich kurz beschreiben. Aber die Zeiten der immer hemmungsloseren Völlerei scheinen sich doch dem Ende zuzuneigen – auch wenn die Geldverschwender mit viel Phantasie und Unterstützung von ihren qualitativ hochkarätig (sprich: extrem teuer) besetzten Schreibtischtätern derartigen Aufwand betreiben, ein paar Einsparungen als die große Zeitenwende zu verkaufen. Wie schwierige es sein wird, den Einfluss der Politik – um nur den Punkt herauszugreifen – zurückzudrängen, lässt sich an einem einzigen Beispiel aufzeigen: Christine Strobl ist Programmdirektorin der ARD. Ihr Vater heißt Wolfgang Schäuble und ist mit über fünf Jahrzehnten längster deutscher Parlamentarier aller Zeiten. Verheiratet ist sie mit Thomas Strobl, Innenminister von Baden-Württemberg. Politik-Ferne sieht anders aus. Da beißt die Maus keinen Faden ab: Der Schwachsinn, jedem Ministerpräsidenten und Stadtstaat- Chef einen eigenen Sender zuzugestehen, muss dringend abgeschafft werden. Natürlich ist es wenig sinnvoll, in Berchtesgaden von den Tiden an der Nordsee zu berichten oder in Husum über die Schneehöhe in 1500 Metern Höhe. Da sind einige regionale Programme für das Bundesgebiet durchaus angebracht. Aber müssen zehn Jahre alte Billig-Filmchen durch alle dritten Programme laufen und immer mal wieder irgendwo wiederholt werden? In manchen Wochen ist es möglich, eine bestimmte Folge an drei verschiedenen Tagen auf unterschiedlichen Sendern anzusehen – und zusätzlich noch in der Mediathek. Dann sind da die immensen Kosten für die Übertragungen von Veranstaltungen der Großunternehmen der Unterhaltungsindustrie, die früher einmal als Sportvereine Anerkennung fanden und im öffentlichen Interesse standen. Das sind Punkte, die zumindest zum Teil sogar von den Verantwortlichen in den Sendern selbst als reformierbar vorgeschlagen werden. Dafür machen sie einen großen Bogen um andere Einsparmöglichkeiten – nämlich solche, die sie selbst und Ihresgleichen betreffen: Mit welcher Begründung werden nicht nur an die Spitzenkräfte derart horrende Gehälter bezahlt, wie sie in den privaten Medien kaum kassiert werden können? Was sollen die verschleiernd Sidekick genannten Doppelbesetzungen in allen möglichen Sendungen – sind zum Beispiel die Vorsager der Nachrichten nicht im Stande, auch die paar Sportmeldungen vom Teleprompter abzulesen? Warum bekommen derart viele „Stars“ die Gelegenheit, ihre Sendungen in eigenen Firmen zu produzieren und dadurch zusätzlich zu ihren fetten Gagen abzusahnen – obwohl die öffentlich-rechtlichen sowohl technisch als auch personell durchaus in der Lage wären, den Part zu übernehmen? Muss jeder Sender eine eigene Kochshow produzieren, damit in ihren eigenen Küchen scheinbar nicht ausgelastete Pfannen-Akrobaten (und -Akrobatinnen) sich mit möglichst viel „Hmm“, bedeutungsvollem Kopfnicken und wilden Ruderbewegungen der Hände als Maß allen Geschmacks präsentieren können? Es gibt viel zu tun – sollen sie doch mit dem Sparen endlich loslegen . . .
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