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Nur Habeck geht gestärkt aus dem Streit heraus Ein Vergleich der drei Hauptakteure der Ampel kann entgegen allen Unkenrufen nur zu dem Ergebnis kommen, dass einzig Robert Habeck aus dem Tohuwabohu einen Gewinn erzielen kann. Der Reihe nach: SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz wird seine „Erinnerungslücke“ wohl bis zum jüngsten Tag verfolgen, als er nichts zu einem Treffen mit dem Banker Christian Olearus sagen konnte. Möglicherweise handelt es sich bei dieser Gedächtnisstörung aber nicht um eine in der Person fußende Auffälligkeit, sondern eine mit dem Amt des Kanzlers zusammenhängende: Helmut Kohl konnte sich seinerzeit im Untersuchungsausschuss zum Thema Flick-Parteispenden nicht erinnern, Angela Merke hatte ähnliche Probleme mit der Koordination ihrer Synapsen, als sie im Gorleben-Untersuchungsausschuss aussagen sollte. Diese Auffälligkeiten sind seinerzeit von allen Medien aufgegabelt worden – zum Beispiel in einer böse zugespitzten in der Illustrierten „Stern“. Viele werden sich erinnern: Das ist die mit den Hitler- Tagebüchern. Der Hauptvorwurf vieler Kritiker der „grünversifften“ Ampel und da insbesondere des stellvertretenden Bundeskanzlers und Wirtschaftsministers Robert Habeck betrifft seinen Beruf: Kinderbuch-Autor ist die arg (und niederträchtig) verkürzte Bezeichnung für einen Politiker, der zwar tatsächlich mit seiner (ebenfalls schriftstellerisch tätigen und zusätzlich als Musikerin, Journalistin, Dozentin, und Übersetzerin arbeitenden) Frau mehrere Kinder- und Jugendbücher geschrieben hat. Dabei dilettieren sie nicht in einem Fach aus einer Laune heraus, sondern sind in Literaturwissenschaft promoviert, verfügen also durchaus über fundierte Grundlagen. Beide können durchaus umfangreiche Veröffentlichungslisten vorlegen und arbeiten zusätzlich als Übersetzer. Den größten Verlust könnte Christian Lindner erleben, wenn sich die drei Ampel-Parteien nicht doch noch bis zum Ende der Legislatur durchwurschteln. Für seinen zur Lobbyisten-Vertretung verkommenen Verein wird es darum gehen, ob sie überhaupt noch einmal in den Bundestag rutscht. Wenn das nicht der Fall ist – und derzeit sprechen zum Glück viele Umfragen dafür -, dann dürfte er nicht länger an der Spitze der früher einmal berechtigt stolzen freien Demokraten geduldet werden. Dafür wären dann nicht einmal politische Gegner nötig, das würden die Partei-„Freunde“ schon allein bewerkstelligen, sobald sie von den einträglichen Pfründen der Abgeordneten-Diäten abgeschnitten sind. Zudem spricht gegen Lindner, dass er nach wie vor mit den Mitteln des vorigen Jahrtausends argumentiert. Er verteidigt in der Wirtschaftspolitik einen Kurswechsel, indem er die Steuern (vor allem für Mittelstand und Unternehmen) senken und die Klimaziele verschieben will. Das alles gerade so, als würde es keinen Klimawandel geben und als wäre Wirtschaftswachstum das Allheilmittel. Hoffentlich liege ich mit meiner Prognose nicht so falsch wie bei meiner Vorhersage der amerikanischen Präsidentschaftswahl: Ich hätte mir selbst bei der Aufbietung aller Fantasie nicht vorstellen können (und wollen), dass die Bewohner des immer noch größten Waffenlagers der Welt sich noch einmal für einen inzwischen rechtskräftig verurteilten Kriminellen entscheiden.
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