Manche Fehler in der Zeitung sind zum Schmunzeln
Bei den allermeisten Fehlern in der Zeitung handelt es sich um Flüchtigkeitsfehler.
Buchstabendreher zum Beispiel. Jeder, der schon einmal einen Text in eine Tastatur getippt hat,
wird das aus eigener Erfahrung kennen. Früher wurden gedruckte Fehler fälschlicherweise
„Druckfehler“ genannt, obwohl die mit dem Drucken absolut nichts zu tun haben. Es sind vielmehr
„Setzfehler“. Diese vom Ansatz her richtige Bezeichnung ist allerdings schon deshalb ungewohnt,
weil sie aus der Zeit stammt, als Texte noch Buchstabe neben Buchstabe „gesetzt“ wurden.
Damals wurden derart hergestellte Texte noch von einer speziellen Berufsgruppe, den
Korrektoren, überprüft. Die spart man heutzutage in so gut wie allen Druckhäusern ein – vielleicht
ausgenommen solchen, in denen qualitativ hochwertige Produkte wie Bücher hergestellt werden.
Zeitungen gehören nicht dazu, selbst in dem Hamburger Nachrichtenmagazin, das für sich eine
besondere Qualität in Anspruch nimmt, findet man immer öfter Setzfehler.
Allerdings fallen Macken wie verdrehte Buchstaben kaum noch auf, weil das Auge sie übersieht
und dem Gehirn automatisch den richtigen Inhalt des Wortes übermittelt.
Ganz schlimm wird es, wenn Namen vertauscht oder verstümmelt werden. Da dürften es die
Schreiberlinge jedweder Couleur ruhig etwas sorgfältiger angehen lassen. Dagegen ist das
Geschiss, das viele darum machen, ob bei einem Wort die Groß- oder die Kleinschreibung korrekt
ist oder ein Begriff in einem oder in zwei Wörtern geschrieben wird, völlig überflüssig.
Ärgerlicher sind derart dämliche Trennungen, dass im ersten Augenblick ein Wort unverständlich
bleibt, ein zweiter Blick nötig ist und der Lesefluss unterbrochen wird. Aber selbst eine
grammatisch korrekte Trennung kann den Lesefluss hemmen. Schon in der Schule führte seinerzeit
das Beispiel Urin-stinkt für Ur-instinkt erst zu Lachern und dann zum nachhaltigen Verstehen.
Wer schon mal einen Blick in Facebook wirft oder die von Lesern geschriebenen Kommentare unter
Artikeln der Nachrichtenportale liest, der stellt schnell fest, dass sich die miserablen Pisa-Noten
wohl nicht auf Rechtschreibkenntnisse beziehen können. Sonst müsste die Studie noch ganz
entschieden schlechter ausgefallen sein.
In manchen Fällen sind allerdings nicht die Schreiber verantwortlich, sondern es liegt an der
Technik. Auto-Korrektur heißt das angebliche Helferlein, das viele völlig zurecht abschalten, weil
die Automatik durch Austausch eines Wortes öfter den Sinn entstellt, als eine Verbesserung
bewirkt. Ältere erinnern sich vielleicht noch an den Wirbel, den seinerzeit die
Rechtschreibprüfung einer der ersten Versionen des Schreibprogramms „Word“ von Microsoft
verursachte. Das Programm wollte das Wort Gauweiler (Peter, damals nicht unbedingt für linke
Positionen bekannter und umstrittener CSU-Politiker) durch den Begriff „Gauleiter“ ersetzen.
Aber es gibt auch Fehler, die zum Schmunzeln reizen. So fand sich in einem Artikel über nötige
Renovierungen eines Feuerwehrgerätehauses die Feststellung, dass die Feuchtigkeit durch den
E-Strich in den Keller gelangt war. E-Strich - nein, die Schreiberin ist keine weltfremde Juristin
– sondern Diplom-Politikwissenschaftlerin.