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M-A  S-Z  -  das Maschinengewehr der Rüstungsindustrie Der Titel „Maschinengewehr Gottes“ gebührte ursprünglich dem amerikanischen Baptistenpastor Billy Graham, der allerdings nicht nur zur höheren Ehre Gottes predigte und Bücher schrieb, sondern auch ein Vermögen von über 380 Millionen Dollar erwirtschaftet haben soll. In Deutschland trug Jesuitenpater Johannes Leppich den Titel. Beiden ist gemein, dass sie gegen Kommunismus und Sozialismus wortgewaltig wetterten, während rechte und kirchennahe Diktaturen ungeschoren davonkamen. Wenn der Titel Maschinengewehr heute zu verleihen wäre, dann käme M-A S-Z (Marie-Agnes Strack-Zimmermann) ganz sicher dafür in Frage. Allerdings nicht mit dem göttlichen Zusatz, obwohl sie sich selbst als gläubige Katholikin bezeichnet. Ihre leidenschaftliche Profession sind Waffen. Von daher würde sich der Titel „Maschinengewehr der Rüstungsindustrie“ anbieten. Ersatzweise wäre auch Lobbyistin der Waffenindustrie passend. Oder darf man jetzt, nachdem Bundesverteidigungsminister Pistorius die Sprache verändert hat, die Herstellung von Waffen nicht mehr neutral für die Verteidigung denken, sondern muss sie – analog seiner Sprechweise – Kriegswaffen nennen. Hoffentlich stimmt dann nicht die angebliche Weisheit, das Wort würde der Tat vorausgehen. Genauer formuliert Heinrich Heine in „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“: Der Gedanke geht der Tat voraus wie der Blitz dem Donner. Und er fährt fort: Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revolution nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte. M-A S-Z ist Mitglied des FDP-Präsidiums sowie des Vorstands der „liberalen“ Bundestagsfraktion. Von 2008 bis 2014 war sie Erste Bürgermeisterin und damit Stellvertreterin des Oberbürgermeisters von Düsseldorf, dem Sitz der Waffenschmiede Rheinmetall. Seit der Bundestagswahl 2017 ist sie Mitglied des Bundestags und dort seit 2021 Vorsitzende des Verteidigungsausschusses. Zudem Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO, des Förderkreises Deutsches Heer e.V. und war dort bis November 2023 Mitglied des Präsidiums. Seit Mai 2022 ist sie Vizepräsidentin der Deutschen Atlantischen Gesellschaft und Mitglied des Beirats der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Die Waffendame mit der stahlgrauen Helm-Frisur bekennt sich eindeutig zur Mitgliedschaft Deutschlands in der NATO und zur Beibehaltung des Zwei-Prozent-Ziels. Sie befürwortet seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 vehement die Lieferungen von immer mehr schweren Waffen in die Ukraine. Am 17. April 2023 wurde bekannt, dass sich die Landesvorsitzenden der FDP einstimmig für Strack-Zimmermann als Spitzenkandidatin der Freien Demokraten für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2024 ausgesprochen haben. Am 20. April 2023 wurde sie einstimmig vom FDP-Bundesvorstand als Spitzenkandidatin nominiert. Auf dem Bundesparteitag 2023 betonte Strack-Zimmermann in ihrer Rede, dass mit dieser Nominierung ein persönlicher Wunsch in Erfüllung gehe. Nachdem die FDP sie jetzt mit 90 Prozent der Stimmen für Europa aufgestellt hat, muss die Partei nur noch die 5-Prozent-Hürde schaffen. Hoffentlich nicht!
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