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Kaum ein Unterschied zwischen Trump und Putin Es gab eine Zeit, das galt der Präsident der Vereinigten Staaten als Vertreter der freien Welt – auch wenn das spätestens seit dem Ende des zweiten Weltkrieges immer schon mehr ein Produkt des US-Propagandaministeriums denn eine Beschreibung der Realität war. Man denke nur an die kriegerischen Einsätze in Korea, Kuba, Vietnam oder dem Irak – um nur einige zu nennen. Auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs, der die Welt in zwei Teile – vorgeblich eine gute und eine böse Seite - zerschnitt, regierten die jeweiligen Sowjet-Führer als Nachfolger der Zaren mit harter, meist sogar brutaler Hand. Mit der einzigen Ausnahme Michail Sergejewitsch Gorbatschow. Hüben gegen Drüben, Schwarz gegen Weiß, Gut gegen Böse – so leicht war die Unterscheidung einmal. Aber auch diese Einordnung stimmte nur dann, wenn man die Szene durch eine dichte Nebelwand beobachtete: Nicht nur amerikanische Soldaten, sondern auch solche der russischen Armee befreiten nämlich Europa von der Nazi-Pest. Da waren - jedenfalls für unseren Kontinent – auf beiden Seiten nur Gute. Allerdings nur vorübergehend und oberflächlich. Inzwischen hat sich der Satz von Bertolt Brecht leider bewahrheitet: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Dass wir mit einem gewissen Prozentsatz an Rechten leben müssen, ist wohl unvermeidbar. Aber die Zahlen, die inzwischen in vielen Ländern erreicht werden, haben schwindelerregende Höhen erreicht. Das gilt zwar besonders für die europäischen Staaten, in denen einige Parteien des rechten Spektrums, darunter auch extreme, auf dem Weg in eine faschistische Zukunft sind. Aber auch die beiden Weltmächte unterscheiden sich kaum noch in ihren Zielen: Putin hat seinen Einflussbereich durch verbrecherische Annexion der Krim und einen Überfall auf die Ukraine vergrößert. Der kurz vor der Machtübernahme stehende Gegenpart Trump erhebt Ansprüche auf Grönland, den Panama- Kanal und auf Kanada – notfalls mit militärischen Mitteln. Beide Welt-Herrscher erfüllen damit drei politische Kriterien, die als Anzeichen dafür gelten dürfen, dass es um eine Hinwendung zu faschistischen Diktaturen geht: die grundsätzliche Bejahung des Krieges als Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen, die Akzeptanz einer bedingungslosen Marktwirtschaft sowie die Geringschätzung individueller bürgerlicher Freiheitsrechte gegenüber den Interessen des Staates. Bei beiden Herrschern kommt noch dazu, dass sie ganz massiv beeinflusst werden von speichelleckenden Multimilliardären, die ohne jede Hemmung auf maximale Gewinne getrimmt sind, dadurch für Normalbürger unvorstellbar große Reichtümer angesammelt haben und dem Streben nach noch mehr Geld und Macht jegliche moralische Überlegung opfern. Die amerikanischen kennt man namentlich, die russischen fasst man unter Oligarchen zusammen. Solche Staaten sind auf dem Weg zur Regierungsform der Kakistokratie. So nennt die Politikwissenschaft die Herrschaft der Schlechtesten.
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