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Gegen Bananen-Cattelan war Fett-Beuys billig Egal ob man als Anhänger Joseph Beuys für einen oder vielleicht sogar den deutschen Künstler des vorigen Jahrhunderts hält oder für einen grandiosen Scharlatan – manche sagen derber „Verarscher“: Der Professor vom unteren Niederrhein hat in dem Italiener Maurizio Cattelan einen Meister, gefunden – sozusagen den Ober-Professor. Jedenfalls dann, wenn man die monetären Erfolge vergleicht. Zwar konnte Beuys von seiner „Kunst“ durchaus gut leben und sogar einen edlen Rolls Royce fahren. Allerdings blieben ihm Erfolge, wie Cattelan sie gerade erlebt, versagt. In dem Punkt der Geschäftstüchtigkeit unterscheiden sie sich gewaltig. In einer anderen Beziehung ähneln sich manche Kunstprojekte von ihnen: Aus der 1986 zerstörten Fettecke wurde im Rahmen einer Performance-Nacht die Butter destilliert. Der Alkohol war zwar hochprozentig, soll aber arg ranzig geschmeckt haben. Das dürfte Catellans aktuelles Kunstprojekt nicht passieren: Dabei hat er mit einem Klebestreifen eine Banane an eine Wand geklebt. Banane und Klebestreifen wurden gerade zusammen für knapp sechs Millionen Euro beim Auktionshaus Sotheby’s versteigert. Stolzer Besitzer ist nun ein chinesischen Kryptounternehmer. Der kündigte bereits an, die Banane in den kommenden Tagen abzunehmen und zu essen, um „ihren Platz in der Kunstgeschichte und der Populärkultur zu ehren“. Nun weiß man bei Beuys immerhin, dass er im Zweiten Weltkrieg in einer „Stuka“ (Sturzkampfbomber) abstürzte und neben diversen Brüchen auch ein schweres Trauma erlitt. Kritiker der Beuyschen Kunst vermuten zumindest in einem Teil der sehr exotischen Ergüsse seiner „Installationen“ Folgen der damaligen Verletzungen. Ähnliche Erlebnisse oder Vorfälle, aus denen bei Catellan mildernde Umstände für sein „künstlerisches“ Tun herangezogen werden könnten, sind nicht bekannt – außer, dass er jetzt in New York lebt. Vermehrt wird Kritik an derlei exotischer Kunst laut, und viele bezweifeln, ob es sich bei solchen „Installationen“ überhaupt um Kunst handelt – oder ob nicht vielmehr besonders ausgeprägter Geschäftssinn zu immer abenteuerlicheren Ideen führt. Manchmal taucht in dem Zusammenhang sogar der Vorwurf auf, das sei alles keine Kunst, das sei nicht normal, die angeblichen Künstler seien verrückt. Das kann man so sehen – aber es lässt sich ebenso andersherum deuten: Vielleicht sind nicht diese Geschäftemacher, sondern die Verehrer derartiger „Künstler“ bekloppt?
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