Das Land braucht nicht alle politischen Strömungen
Auch wenn in den Namen der beiden Parteien ein Bestandteil vorkommt, den sie sich völlig zu
Unrecht angeeignet haben, fangen wir bei einer einzigartigen Parteien-Kombination an – dürfen dabei
aber nicht vergessen, dass der angeblich „soziale“ Teil lediglich durch einen Trick nur in einem
Bundesland gewählt wird, und doch in der ganzen Republik mitregieren kann, während der
„demokratische“ da gar nicht zur Wahl steht.
Die sich mit „Blau“ Schmückenden - zu denen die Farbe „Braun“ sehr viel besser passen würde –
sammeln möglicherweise, aber leider vor allen in den neuen Bundesländern Stimmen, auch wenn viele
finden, dass deren eindeutig gegen unsere Verfassung, gegen Europarecht und gegen die
Menschrechte gerichtete Bestrebungen schon längst zu einem Verbot der Partei hätten führen
müssen.
Dann gibt es die altehrwürdige und früher einmal großartige Arbeiterpartei, die mit ihrem aktuellen
Kanzler leider nur einen wenig überzeugenden Kommunikator aufbietet, dem zudem lange Zeit ein
schlechtes Gedächtnis zu schaffen machte. Aber der tiefere Grund für den Niedergang liegt wohl
darin, dass ihr die Wähler abhandengekommen sind: Es gibt kaum noch Arbeiter, fast alle sind
Angestellte oder – noch schlimmer: Beamte.
Nur eine einzige Partei blickt nicht nur bis morgen oder maximal bis zum Ende der Legislatur,
sondern weit in die Zukunft. Allerdings zeichnen sich auch bei ihr - zum Entsetzen vor allem junger
Wähler und auch des eigenen Nachwuchses - bedenkliche Tendenzen ab: Zugeständnisse an die
Wirtschaft, dass ein Wachstum nötig sei, lassen erkennen, dass auch sie die Einsicht in den
Hintergrund drängt: Es kann kein permanentes Wachstum geben. Noch schlimmer wäre, wenn das
deren Meinungsführer zwar verstanden hätten, aber aus wahltaktischen Gründen nicht vertreten
wollten.
Eine sehr spezielle Sache ist die sich selbst frei nennende Gruppierung, die sich in Wirklichkeit als
Anstifter eines Bauernaufstandes erwiesen hat, der mit Traktor-Drohfahrten eine Fortsetzung
unsäglicher Subventionen erstritt.
Zwei Parteien werden es vielleicht nicht in den nächsten Bundestag schaffen, weil sie die
unglaubliche Dummheit begangen haben, sich aufzuteilen. Da sind die abgesplitterten Anhänger einer
stark auf ihren Namen fokussierten Führerin sowie die eines Triumvirats (eines Dreimännerbundes im
wahrsten Sinne des Wortes), das durch drei Direktmandate in den Bundestag gelangen will. Mit
etwas Pech schafft keine der beiden linken Gruppen das gesetzte Ziel.
Und eine Partei ist zu nennen, die es nach allen Prognosen auch nicht mehr an die Töpfe der Macht
schafft, bei der sich aber aus mehreren Gründen das Mitgefühl arg in Grenzen halten darf. Dabei
gibt es in der Politik einen dringenden Bedarf für liberales Gedankengut, wie es einige Granden
früher sehr engagiert vertreten haben. Aber das waren keine Vertreter wie der wirtschaftsliberale
Porsche-Fan an der Spitze, dessen Tage hoffentlich gezählt sind. Oder wie eine nach Brüssel
wegbeförderte Lautsprecherin der Kriegswaffen-Lobby.
Die restlichen 20 Interessengemeinschaften verlängern nur die Stimmzettel.