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Bundesnetzagentur – die eierlegende Wollmilchsau Kaum ein Telefoninhaber, der noch keine Erfahrung mit den penetranten Anrufen unterschiedlichster Betrugsunternehmen gemacht hat. So meldete sich vor einiger Zeit vorzugsweise ein „Mick“ oder „Bill“ (angeblich von der Firma Microsoft) – meist in einem Kauderwelsch, das mit Englisch so viel zu tun hatte wie Sächsisch mit Hochdeutsch. Die Behauptung, vom häuslichen Computer gehe ein Fehler aus, der zu massiven Störungen führen und gewaltige Ersatzansprüche nach sich ziehen könne. Aber das sei leicht zu beheben. Er, der Anrufer, gebe dazu Hilfestellung. Die Ratschläge, die dann folgten, hätten dem Fremden die Übernahme des Computers und den Zugriff auf alle Daten aus der Ferne erlaubt. Derzeit nerven angebliche Anrufe der „Pflegeversicherung“, die versuchen, die aktuelle Mitgliedsnummer zu erfahren. Google kennt die Telefonnummer: Nicht weniger als 38 Beschwerden darüber gingen in den letzten Tagen ein. Ohne genau zu wissen, was die Ganoven planen und welche Schäden sie anrichten können, glaubt man sich gut beraten, die Telefonnummer des Anrufers der BNetzA – der Bundesnetzagentur - zu melden, damit die sich darum kümmert, die Nummer zu sperren. Das ist die Theorie – die Praxis sieht leider ein wenig anders aus. Bei der BNetzA handelt es sich um eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums. Dass die Agentur hervorgegangen ist aus dem Bundesministerium für Telekommunikation hatte schon für eine ordentliche Portion Misstrauen der Behörde gegenüber gesorgt. Das Vertrauen war nicht gewachsen durch die Info, die BNetzA sei nicht nur für die Telekommunikation zuständig, sondern auch für Elektrizität, Gas, Post und Eisenbahnverkehr – eine eierlegende Wollmilchsau für alles, was in Deutschland eher mäßig bis gar nicht funktioniert. Wenn man an diese Sesselpupser eine Mail schickt mit einer Beschreibung, wann von welcher Nummer angerufen wurde und was der Anrufer wollte, dann – so könnte man denken – tut sich was. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es im Internet Dutzende Reklamationen zu eben dieser Telefonnummer gibt. Aber falsch gedacht. Was passiert? Es kommt eine – automatisch erzeugte – Antwortmail. In der steht, es seien noch nicht genug Einzelheiten bekannt, um gegen den Besitzer der Telefonnummer vorzugehen. Die abschreckende Ausführlichkeit der angeforderten Angaben ist sehr eindeutig: Sollte der Beschwerdeführer sich abgewimmelt fühlen, dann war genau das beabsichtigt Um das Tohuwabohu auf die Spitze zu treiben, sagt ein „Organisationserlass “aus 2013, dass die Fachaufsicht über die Bundesnetzagentur in Bezug auf das Telekommunikationsrecht aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie herausgenommen und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur übertragen wurde. Das sind die Bürokraten, die gerade mit den Schrott-Brücken in Deutschland alle Hände voll zu tun haben (sollten).
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