Böhmermann hat recht: Das Internet vergisst nichts
Sein Satz, das Internet würde nichts vergessen, ist wahr – im Gegensatz zu vielem sonstigen
Geschwafel, das er absondert und das schon lange und auf unabsehbare Zeit mit dem Namen
desjenigen verbunden ist, der sich für einen Künstler hält.
Man könnte aus vielen Ausschnitten eine interessante Show machen. Sagt er im Spot. Aber es
könnte auch leicht passieren, dass es eine peinliche Ansammlung von Entgleisungen (zurückhaltend
ausgedrückt) dieses angeblichen Stars ergeben würde. In meiner persönlichen Liste rangiert
Böhmermann mit seinen primitiven „Witzchen“ nicht in der ersten Reihe, sondern zählt allenfalls
weit überbewertet als C-Promi.
Trotz meiner nachrangigen Einordnung in der Liste bedeutender Meinungsmacher kassiert er
ordentlich ab. Rund 800.000 Euro Honorar wirft das ZDF („mit dem Zweiten sieht man besser“)
ihm in den Schlund – noch nicht eingerechnet das Geld, das die Produktionsfirma für seine Beiträge
kassiert. Und die gehört ihm auch, da staubt er noch einmal ordentlich ab. So bekommt also
jemand deutlich mehr als doppelt so viel wie der Intendant des Öffentlich-Rechtlichen
Geldverschwenders.
Natürlich ist zu erwähnen, dass er den einen oder anderen durchaus positiv zu wertenden Beitrag
zur Sendung brachte. Aber jeder auch nur ansatzweise positive Eindruck wird in meinen Augen an
den Rand gedrückt von seinem Versuch, den Berufsbezeichnungen Entertainer, Satiriker, Fernseh-,
Radio- und Podcast-Moderator, Musiker, Autor, Filmproduzent und Journalist auch noch den
Dichter hinzuzufügen. Da schließe ich mich Alice Schwarzers Meinung an: ein Brandstifter.
Seinerzeit sorgte er mit dem unsäglichen Schwachsinn, den er „Gedicht“ nannte, für Schlagzeilen,
und mit dem er über den türkischen Ministerpräsidenten herfiel. Es kommt nicht darauf an, dem
widerlichen Erdoğan auch nur die allergeringsten Sympathiepunkte zuzusprechen. Aber die
Aneinanderreihung von Beleidigungen und widerlichen Frechheiten, mit denen er sich damals auf die
Titelseiten vieler Blätter drängte, hätte meiner Meinung nach absolut eine strafrechtliche
Würdigung verdient gehabt. Für diejenigen, die sich selbst ein Urteil bilden möchten, hier die von
ihm „Schmähkritik“ genannte Unverschämtheit:
Sackdoof, feige und verklemmt
Ja, Erdoğan ist voll und ganz
ist Erdoğan, der Präsident.
ein Präsident mit kleinem Schwanz.
Sein Gelöt stinkt schlimm nach Döner,
Jeden Türken hört man flöten,
selbst ein Schweinefurz riecht schöner.
die dumme Sau hat Schrumpelklöten.
Er ist der Mann, der Mädchen schlägt
Von Ankara bis Istanbul
und dabei Gummimasken trägt.
weiß jeder, dieser Mann ist schwul,
Am liebsten mag er Ziegen ficken
pervers, verlaust und zoophil,
und Minderheiten unterdrücken,
Recep Fritzl Přiklopil.
Kurden treten, Christen hauen
Sein Kopf so leer wie seine Eie
und dabei Kinderpornos schauen.
der Star auf jeder Gangbangfeier,
Und selbst abends heißt’s statt schlafen
bis der Schwanz beim Pinkeln brennt.
Fellatio mit hundert Schafen.
Das ist Recep Erdoğan, der türkische Präsident.