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Beschimpfungen – mit dem Schwert oder dem Florett Es gibt viele Möglichkeiten, seinem Gegenüber die eigene intellektuelle Überlegenheit verbal an den Kopf zu werfen – und sei es nur eine angenommene. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die Grenze von der Beschimpfung zur Beleidigung ist leicht zu überschreiten – und dann kommt ganz schnell § 185 Strafgesetzbuch ins Spiel. „Das große Schimpfwörterbuch“ von Autor Herbert Pfeifer listet auf rund 550 Seiten circa 6.000 sogenannte Schimpfwörter mit Herkunft, stilistischer Zugehörigkeit, Bedeutung, Verwendung, Belegen und verwandten Begriffen auf. Sogar der Duden hat dieser Wortart ein Buch gewidmet: „Von Arschgeige bis Wuchtbrumme – Die 333 lustigsten Schimpfwörter“. Bei den einfachen Schimpfwörtern gibt es viele, die allerdings oft gar nicht für das stehen, was der Nutzer damit auszudrücken glauben: Das Schwein ist von Hause aus nicht dreckig, sondern wird allenfalls vom Menschen so gehalten. Der Esel gibt sich nicht grundsätzlich störrisch, und Kuh ist bei weitem nicht so dusselig, wie das Ekel Alfred es seiner Else andichten wollte. Der Hund ist nicht nur nicht faul, sondern als Hütehund beispielsweise ausgesprochen fleißig und ständig unterwegs. In Bayern wird es als positive, ja gerade bewundernde Auszeichnung verstanden: A Hund is er scho. Es geht sehr viel eleganter. Schade nur, dass wirklich intelligente Formulierungen von den richtigen Dummköpfen nicht einmal verstanden und schon gar nicht ob der gedanklichen Raffinesse genossen werden können. Dagegen versteht jeder platteste Formulierungen wie: Er (sie) ist dumm wie Bohnenstroh. So haben wir früher formuliert. Aber weil kaum noch jemand weiß, was Bohnenstroh ist, hört man heute öfter den Vergleich mit einem Stück unbelebter Natur: dumm wie drei Meter Feldweg. Schon einen Hauch Gehirnschmalz mehr braucht es, wenn die Formulierungen zum Beschimpfen einen – wenn auch nur kleinen – Bogen schlagen wie bei: Ein paar Gehirnzellen weniger – und er (sie) müsste täglich gegossen werden. Noch einen Schritt weiter gehen Anspielungen, bei denen die Kugel – um es in der Billard-Sprache auszudrücken – über Bande gespielt wird. Oder als Beschreibung aus einer anderen Sportart. Dann ist es kein Hieb mit dem groben Schwert, sondern ein feiner Stich mit dem Degen: Was sagst Du als Außenstehender (Außenstehende) zum Thema Intelligenz? Und dann war da noch der Abteilungsleiter einer Truppe von rund 50 Leuten, von dem niemand wusste, welche Umstände ausgerechnet ihn auf seine Position gespült haben könnten. Dem warf einer seiner Mitarbeiter bei einem Streit vor, er habe wohl einen IQ von 95. Der (in der Tat sehr einfach gestrickte) Chef strahlte ob des vermuteten Lobs über das ganze Gesicht und meinte: Ist doch ganz ordentlich, wenn Einstein vermutlich 100 hatte. Die Antwort seines Gegenübers kam knallhart: Einsteins IQ wird zwischen 160 und 180 geschätzt – 100 ist der rechnerische Durchschnitt aller Menschen. Selbst Menschenaffen sollen sogar bis zu 95 erreichen können.
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